Kaum noch Nudeln, Reis, Kartoffeln, Konserven, Wasser und Hygieneartikel: dieses Bild fanden viele Verbraucher am Samstag in deutschen Supermärkten vor. Und wie sieht es heute aus, am Montag danach? Wir wollten wissen, ob noch immer Out-of-Shelf und Out-of-Stock Situationen auftreten und haben uns in einigen Märkten umgesehen. Unsere schnellen Store-Checks zeigen: Die Hamsterkäufe vom Wochenende sind auch heute noch sichtbar.
Ungewohnte Vorratskäufe – große Regallücken
Die Angst vor dem Corona-Virus sorgte am letzten Wochenende für unglaubliche Hamsterkäufe bei zahlreichen Kunden. Im Laufe der Woche hatte sich das bereits angekündigt. Schon da hatte der Einzelhandel höhere Abverkäufe gemeldet – ungewöhnlich insbesondere für den Beginn der Fastenzeit. [1] Am Samstag dann der Höhepunkt: Nicht nur Trockenware und Konserven gingen in rauen Mengen weg und waren out of stock. Selbst Kartoffeln wurden fast überall zur Mangelware. Das Dosenbrot erfreute sich ungeahnter Beliebtheit [2] und wurde reichlich gekauft. Und Eltern von Kleinkindern mussten vielerorts Glück haben, um überhaupt noch eine Packung Windeln zu ergattern. Wer am Samstag leer ausging, muss sich aber noch immer ein wenig gedulden. Denn auch heute Morgen gab es in etlichen Märkten noch große Regallücken.
Nudeln – immer noch Mangelware!
Das Wochenende hat sichtbare Spuren hinterlassen. In den besuchten Märkten von Rewe, Aldi Süd, Lidl und real sind zwar viele Mitarbeiter eifrig am Auffüllen. Doch insbesondere bei Nudeln und Reis sind die Regale und Lager leer. So wiederholen sich die Bilder vom Wochenende auch noch am Montagmorgen. Sowohl bei Rewe als auch bei Lidl sind beispielsweise nur vereinzelte Nudelpackungen verfügbar.


Der besuchte Aldi dagegen hat nicht mal das aufzuweisen: Alles sei weg, Nachschub noch keiner angekommen – so die Antwort eines Mitarbeiters, nachdem die minutenlange Suche im Markt erfolglos blieb.
Regallücken auch an anderen Stellen
Aber auch bei Kartoffeln, Wasser und Toilettenpapier sind die Engpässe noch am Montagmorgen sichtbar. Dies zeigen diese Bilder unserer schnellen Store-Visits am Montagvormittag:






Kein Grund zur Sorge – doch weitere Hamsterkäufe zu erwarten
Grund zur Sorge müssen Verbraucher nicht haben, so der Handelsverband Deutschland. Effiziente Lieferstrukturen und hohe Warenverfügbarkeit seien gewährleistet. [3] Die Lücken im Regal sollten so schnell geschlossen sein. Aber die Frage bleibt trotzdem, wie lange. Zu erwarten ist, dass weitere Hamsterkäufe folgen könnten. Denn wer schon mal zu spät kam und nur noch in leere Regale blicken konnte, wird sich bei Wiederverfügbarkeit der Waren wohl auch erst einmal etwas stärker eindecken.
Wir sind daher gespannt, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt und wann wieder Normalität in den Supermärkten und Discountern einkehrt.
[1] Der Tagesspiegel hatte über ein Umsatzplus von 30 bis 40 % in ganz Berlin und Brandenburg berichtet. tagesspiegel.de
[2] Das Dosen-Brot erlebt eine Renaissance. Die Angst vor dem Corona-Virus verstärkt diesen Trend. rnd.de
[3] „Aus Sicht des Handelsverbandes Deutschland ist die Warenverfügbarkeit erst einmal nicht eingeschränkt. Die Lieferstrukturen im Handel seien effizient und gut vorbereitet, die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, bekräftigte dessen Sprecher Kai Falk am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wie die weitere Verbreitung des Virus die Konsumstimmung und das Kaufverhalten beeinflusst, bleibe abzuwarten. Die Unternehmen seien mit den Behörden in Kontakt, um auf weitere Entwicklungen und Empfehlungen zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter angemessen reagieren zu können.“
rnz.de