Out of Shelf: Neue Technologien gegen Regallücken

Out of Shelf Situation am POS, Regallücken im Supermarkt

Out of Shelf-Situationen sind ein Worst Case: für Händler und Konsumenten. Kundenbeschwerden, Unzufriedenheit, Umsatzeinbußen gehen damit einher. Zudem sind Regallücken ein Grund, weshalb der stationäre Handel Kunden an den Online-Handel verliert. Trotz allem: Regallücken gehören zum Alltag. Auch den Datenanalysten von appJobber begegnen sie auf den allermeisten Supermarktbildern. Viele Markenartikler und Einzelhändler gehen das Problem gezielt mit Crowdworking an. Anhand von Regalbildern kann analysiert werden, welche Produkte besonders häufig nicht verfügbar sind. Doch auch hier sind Grenzen gesetzt. User von appJobber liefern mit Ihren Marktbesuchen zwar Informationen nahezu in Echtzeit, doch sind sie nicht rund um die Uhr vor Ort. Große Technologie-Unternehmen arbeiten daher an technischen, innovativen, computergestützten Lösungen, die rund um die Uhr Infos von den Regalen und Beständen liefern. Eine solche Lösung ist der SmartSight Roboter von Zebra Technologies. Wir sind kürzlich auf ihn aufmerksam geworden [1] und berichten hier darüber.

Das US-Unternehmen Zebra Technologies hat den SmartSight Roboter genau für die Out of Shelf-Problematik entwickelt. Das Unternehmen kombiniert dabei Bilderkennungstechnik, maschinelles Lernen, Workflow-Automatisierung und Robotertechnik. Der Roboter wurde Mitte Januar bei der National Retail Federation 2020 Conference, der weltweit größten Händler-Konferenz und Messe, in New York vorgestellt.

Out of Shelf-Situationen robotergestützt erkennen: So funktioniert es

Der SmartSight Roboter fährt Stück für die Stück die Gänge ab und scannt dabei die Regale. Er erfasst die Bestände und überprüft sie. Zusätzlich checkt er die Platzierung der Artikel im Regal und soll laut Unternehmen auch Preisunstimmigkeiten erkennen. Sobald der SmartSight Roboter ein Problem gefunden bzw. eine Auffälligkeit bemerkt hat, sendet er eine Nachricht an einen Mitarbeiter im Store. Dafür nutzt Zebra sein mobiles Automatisierungssystem EMA50. Der Mitarbeiter erhält vom Roboter auf seinen mobilen Computer alle relevanten Infos: den genauen Ort sowie die Art des Problems – Regallücken, Fehlplatzierung oder Preisproblem? Out of Shelf-Situationen werden auf diese Weise in Echtzeit erkannt und Korrekturmaßnahmen können dadurch unmittelbar umgesetzt werden.

SmartSight Roboter am POS
Screenshot von zebra.com, © zebra.com

SmartSight verheißt eine erhebliche Optimierung des POS

Zebra gibt an, mit dieser Technik die Verfügbarkeit des Filialbestands um mehr als 95% erhöhen zu können. Pro Store sollen laut Unternehmen durchschnittlich 65 Stunden pro Woche Zeit eingespart werden. Hier dürfte es jedoch je nach Größe der Filiale Abweichungen geben.

„SmartSight und EMA50 wurden entwickelt, um Einzelhändlern dabei zu helfen, die Chancen der On-Demand-Wirtschaft voll auszuschöpfen – und so den Herausforderungen, wie dem sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb und dem drohenden Arbeitskräftemangel zu begegnen“, so Joe White, Senior Vice President und General Manager of Enterprise Mobile Computing bei Zebra Technologies. [2]

Der SmartSight Roboter soll gegen Ende des ersten Quartals 2020 auf Mietbasis erstmals zum Einsatz kommen. Wir sind gespannt, wie das System im Handel angenommen wird.

 

[1] „Zebra‘s SmartSight inventory robot keeps an eye on store shelves“, techcrunch.com

[2] „Zebra Technologies stellt neue intelligente Automatisierungslösung auf der NRF 2020 vor“, zebra.com

Shopper Insights: Fleisch oder Nicht-Fleisch?

Fleischspieß und Gemüsespieß. Shopper Insights zum Essverhalten.

Vegetarier, Veganer, Pescetarier oder Fleischesser – die Essgewohnheiten variieren stark. Doch wie groß sind die genannten Gruppen eigentlich? Welche Rolle spielen Fleischersatz-Produkte beim Shoppen? Und wie sieht das Fleischersatz-Sortiment in den Supermärkten und Discountern überhaupt aus? appJobber hat dazu in den vergangenen Wochen Umfragen, Erhebungen und Sortimentsanalysen durchgeführt. Die Ergebnisse und Shopper Insights stellen wir in den kommenden Wochen auf unserem Blog vor. Los geht es nun mit dem ersten Teil:

Teil 1: Shopper Insights zu Essgewohnheiten

Mit hunderttausenden App-Nutzern führen wir regelmäßig Umfragen in unserer Crowd durch und generieren so belastbare Shopper Insights. Passend zum Thema wollten wir daher wissen, welche Essgewohnheiten unsere deutschen User haben. 1302 Personen haben an der Umfrage im Herbst 2019 teilgenommen und sich jeweils einer der vier Gruppen – Vegetarier, Veganer, Pescetarier oder Fleischesser – zugeordnet.

Das Ergebnis zeigt: Die Fleischesser dominieren.

Diagramm zum Essverhalten der Deutschen

Mit 88% stellen die Fleischesser eindeutig die größte Gruppe. Der Anteil an Vegetariern liegt bei 7,68%. Diese Zahl deckt sich dabei in etwa mit den Werten, die Statista im Juli 2019 für Deutschland veröffentlicht hat (7,48 %) [1] . Der Anteil der Veganer beträgt bei unserer Umfrage 2,3 %. Dieser Wert liegt somit deutlich über jenen Werten, die Statista (Juli 2019: 1,17 %) [2] und Proveg (Januar 2019: 1,6 %) [2] für die deutsche Bevölkerung im vergangenen Jahr kommuniziert hatten. Zu den Pescetariern zählten sich nur 1,2% der von uns Befragten.

Umfrage zeigt auch: Fleischalternativen sind zunehmend gefragt

Die Fleischesser stellen die überwältigende Mehrheit. Jedoch gaben viele Teilnehmende an, dass sie ihren Fleischkonsum mittlerweile stark eingeschränkt haben. Fleischersatz-Produkte rücken daher bei vielen Konsumenten in den Fokus und wandern zunehmend in den Einkaufswagen. Kein Wunder: Die Vielfalt beim Fleischersatz ist enorm. Von Soja, Tofu und Lupine bis hin zu Tempeh, Seitan, Grünkern oder Jackfruit reicht das Angebot und die Liste wächst stetig. Schon die Neugier auf den Geschmack dürfte hier ein treibender Faktor sein.

Etwa die Hälfte der Shopper setzt auf Fleischersatz-Produkte

Im Rahmen der Umfrage äußerten sich unsere App-User auch zum Konsum von Fleischersatz-Produkten. Dabei zeigt sich: Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmenden isst und kauft Fleischersatz-Produkte. Bei 51,2 % der Befragten kommen dagegen keine Ersatzprodukte auf den Teller.

Umfrageergebnis zu Fleischersatz-Produkten: Knapp die Hälfte der Shopper konsumiert Fleischersatzprodukte

Zu den beliebtesten Produkten gehören dabei fleischfreies Hack, fleischfreie Burger-Patties, fleischfreie Bratwürstchen und fleischfreie Schnitzel. Wie viel Geld man bei einem Einkauf dieser Produkte einplanen muss und bei welchem Discounter oder Supermarkt man dabei am günstigsten wegkommt, verraten wir in Kürze in unserem zweiten Teil der Reihe.

 

[1] „Vegetarier in Deutschland“, statista.com
[2] „Veganer in Deutschland 2019“, statista.com
[3] „Vegan-Trend: Zahlen und Fakten zum Veggie-Markt“, proveg.com