Was ist eigentlich dieses „Kraut-Wörking“?

Person bei der Gartenarbeit - Mit Crowdworking lassen sich Vor-Ort-Informationen vom POS oder POI schnell und günstig beschaffen

Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen voran. Und auch vor der Arbeitswelt macht sie nicht Halt. Crowdworking ist das Stichwort, das man in diesem Zusammenhang immer wieder hört. Dessen Relevanz steigt zunehmend – genauso wie die Verbreitung. [1] Doch was genau ist das eigentlich? Und wie können Unternehmen davon profitieren?

Gegen fehlende Vor-Ort-Informationen ist ein Kraut gewachsen: Crowdworking

Viele Unternehmen haben Crowdworking inzwischen als wirkungsvolles Mittel gegen Informationslücken entdeckt. Mit Kraut hat Crowdworking dabei natürlich nichts zu tun. Beim Crowdworking werden viele kleine Aufgaben – sogenannte „Mikrojobs“ – einer Menge (Crowd) zur Verfügung gestellt. Die Crowdworker können diese kleinen Jobs annehmen und erhalten dafür ein Honorar. Organisiert wird das Ganze über Crowdworking-Plattformen wie appJobber. Die beauftragenden Unternehmen können ihre Aufgaben über die Plattform an die User der App weitergeben. Diese holen dann die benötigten Informationen ähnlich wie ein freier Mitarbeiter ein – normalerweise direkt mit dem Smartphone. Tageszeit unabhängige Durchführung, meist freie Wahl des Arbeitsortes: Ein flexibleres Nebenjob-Modell gibt es wohl kaum.

Flächendeckende Erfassung

Auch die Unternehmen setzen auf den großen Vorteil des Crowdworkings: Die User sind bereits vor Ort und grundsätzlich überall zu finden. Viele leben zwar in größeren Städten, doch auch in kleineren Städten oder auf dem Land werden Crowdworking-Apps wie appJobber genutzt. So lassen sich flächendeckend und parallel Vor-Ort-Informationen vom entsprechenden POS oder POI einholen. Auch Stichprobenüberprüfungen sind so gleichzeitig in den verschiedensten Regionen möglich. Das spart erheblich Zeit und damit Kosten. Denn Anfahrts- oder Übernachtungskosten entfallen komplett.

Übersichtskarte zur Jobberabdeckung von appJobber in Deutschland
Landkarte zur Jobberabdeckung von appJobber in Deutschland

Mehr Erfolg mit Crowdworking

Ist eine bestimmte Sonderaktion im Supermarkt X zu finden? Wie teuer ist das Konkurrenzprodukt beim Händler Y? Wie wird in Apotheke Z zu meinem Präparat beraten? Promotion-Checks, Preis-Beobachtungen oder Mystery Shopping gehören zu den gängigsten Anwendungsfällen von Crowdworking. Doch die Einsatzbereiche sind noch deutlich vielfältiger. Denn: Damit ein Unternehmen Informationen durch Crowdworking einholen kann, müssen nur wenige Bedingungen erfüllt sein.

Kleine, überschaubare Aufgaben

User von Crowdworking-Apps stammen aus nahezu allen gesellschaftlichen Schichten, Alters- und Berufsgruppen. Das bedeutet für die Aufgabenstellung: Sie sollte leicht verständlich und schnell zu erfassen sein. Kurze Beschreibungen und klar definierte Vorgaben sind die Bedingungen für den Erfolg von Crowdworking.

Ein Arbeitsmittel genügt: Smartphone

Die User erledigen die Jobs häufig auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Nachhauseweg oder mal eben zwischendurch in der Mittagspause. Für die Erfüllung der Mikrojobs sollte daher kein besonderes Equipment notwendig sein. Die Daten sollten per Foto oder kurzer Aussage erfassbar sein – etwa als kurze Einschätzung zur Freundlichkeit von Personal, zur Verfügbarkeit eines Produkts oder als Aussage zu Konsum- oder Markenvorlieben.

Ist eine größere Ausrüstung (z.B. Werkzeug) erforderlich, bedarf die Annahme eines solchen Mikrojobs größerer Vorbereitung von Seiten des Crowdworkers. Das ist kein Ausschlusskriterium. Es wirkt sich jedoch auf die Schnelligkeit der Erledigung aus und sollte daher mitbedacht werden. Eine längere Laufzeit ist in solchen Fällen ratsam.

Arbeitsort für jeden zugänglich

Wenngleich Crowdworker nahezu überall zu finden sind, sind sie Externe. Sie können relevante Informationen schnell einholen – jedoch nur an frei zugänglichen Orten. Es darf somit keine Zugangsbeschränkung zum gesuchten Ort geben. Informationen von Privatgelände können daher nicht via Crowdworking eingeholt werden.

Und damit auch schon genug!

Sind diese Grundbedingungen erfüllt, kann es losgehen mit der POS- oder POI-Überprüfung und der Einholung von Vor-Ort-Informationen. Egal, ob Supermarkt, Getränkemarkt, Apotheke, Drogerie, Baumarkt, Kiosk oder Restaurant: (Fast) Alles ist möglich.

Sie haben Anwendungsfälle für Ihr Unternehmen im Sinn? Dann sprechen Sie uns an! Wir machen Ihnen ein unverbindliches Angebot – auch gerne  für ein erstes Testprojekt.

[1] „Crowdsourcing im Unternehmen einsetzen“, haufe.de

Planogramme in Apotheken zunehmend wichtiger

Category Management in Apotheken liegt im Trend. Eine Überprüfung durch Shopper liefert Einblicke in den Status quo am POS.

Aktives Category Management ist im Einzelhandel nicht mehr wegzudenken. Auch in Apotheken hat die richtige Platzierung einen zunehmend größeren Stellenwert, da die Kunden immer konkreter auf bestimmte OTC-Produkte und OTC-Marken reagieren. Die Pharma- und OTC-Marken vereinbaren mit ihren Kunden daher genaue Platzierungen und geben Planogramme heraus, die beschreiben, in welchem Regalboden und an welcher Position das entsprechende Produkt in der Sichtwahl der Apotheken optimal zur Geltung kommt.

Realitäts-Check mit deutschlandweiter Erhebung

Um zu überprüfen, wie diese Vorgaben tatsächlich umgesetzt werden, arbeitete eine internationale OTC-Marke mit dem etablierten Crowdworking-Dienstleister appJobber zusammen. Mithilfe von appJobber wurde eine bundesweite Erhebung in mehr als 1.000 Apotheken verschiedener Apothekenkooperationen durchgeführt. Ziel der sechswöchigen Erhebung war es, die Platzierung der ausgewählten Produkte in der Sichtwahl sowie die Übereinstimmung mit dem vereinbarten Planogramm zu kontrollieren.

Gemeinsam mit appJobber wurde eine zweistufige Kampagne zum Compliance Tracking entworfen. Im ersten Schritt ging es um die Platzierung in der Sichtwahl. Diese Überprüfung erfolgte inkognito. In einem zweiten Schritt gab sich der appJobber-Nutzer zu erkennen und fertigte ein Foto vom Regal mit dem gesuchten Produkt an – sofern es eine Zustimmung der Apotheken zur Fotodokumentation gab.

Große Diskrepanzen zwischen Vereinbarung und Umsetzung

Die Auswertung der Kampagne ergab, dass das gesuchte Produkt nur in etwa 60 Prozent der besuchten Apotheken überhaupt in der Sichtwahl platziert war. Zwischen den besuchten Apothekenkooperationen traten dabei deutliche Unterschiede zu Tage: Einer Platzierung von 90 Prozent in Filialen der einen Kooperation steht eine Sichtwahlplatzierung von weniger als 50 Prozent in Filialen einer anderen Kooperation gegenüber.

OTC-Produktplatzierung in der Sichtwahl

Die Umsetzung der Planogramme ergab noch deutlichere Diskrepanzen zwischen Ideal und Realität. Von den etwas mehr als 600 Filialen, die das Produkt in der Sichtwahl platziert hatten, entsprach die Anordnung in weniger als 10% der Filialen der Vereinbarung mit der OTC-Marke. Bei mehr als 90% der besuchten Apotheken war das Produkt stattdessen an anderer Stelle zu finden, in vielen Fällen nicht einmal benachbart zum gewünschten Platz.

Mit POS-Checks Sichtbarkeit und Warenpräsentation optimieren

Alle diese Ergebnisse nutzte die OTC-Marke, um auf dieser Basis die Zusammenarbeit mit den Apotheken weiter zu intensivieren und die Warenpräsentation am PoS zu optimieren. Die Ist-Daten der einzelnen Apotheken dienten dabei als Grundlage, auf Basis derer Vertrieb und Außendienst zielführende Maßnahmen ableiteten. Durch die Zusammenarbeit mit dem Crowdworking-Dienstleister appJobber konnte der eigene Außendienst von den einfachen Kontrolltätigkeiten entlastet werden und sich im Nachgang der Erhebung auf den Besuch der Filialen und Apothekenkooperationen konzentrieren, bei denen der Optimierungs- und Beratungsbedarf am größten war.

„Die Ergebnisse dieser Erhebung zeigen, dass Compliance Tracking in Apotheken durchaus notwendig ist. Bei einer Planogrammumsetzung von unter 10 Prozent besteht akuter Handlungsbedarf, wenn man die Sichtbarkeit am PoS erhöhen will. Wer den Status quo am PoS kennt, kann die Warenpräsentation optimieren und in der Folge die Abverkäufe steigern. Ich sehe für OTC- und Pharma-Marken daher noch sehr großes Potenzial in der PoS-Überprüfung“, so Dr. Robert Lokaiczyk, Gründer von appJobber.

Der komplette Bericht zur Erhebung erschien in: POS Kompakt, 6/2018 (Oktober 2018)