Geiz ist geil – Preiswettkampf im Einzelhandel

Preisnachlässe und Schnäppchen locken Kunden an – doch wer gibt die höchsten Nachlässe und warum? Ein Einblick in die Marktauswertung von appJobber.

Aktionspreise am Regal sollen zum Kauf verleiten.

Rabatt ist keine Stadt in Marokko, sondern eines der wichtigsten Instrumente mit denen Händler Käufer anlocken und verführen können. Der wohlkalkulierte Nachlass auf den Listenpreis einer Ware setzt einen Kaufanreiz und kommt heute sowohl online als auch offline zum Einsatz. Meist als Prozentsatz angegeben dienen Rabatte sowohl der Neukundengewinnung, der Kundenbindung aber auch der Marktanteileroberung. Speziell im Einzelhandel kommen Rabatte regelmäßig zum Einsatz – wöchentliche Prospekte von Supermärkten und Discountern informieren Verbraucher sowohl über Aktionspreise, Sonderangebotswaren als auch über reduzierte Sortimentsartikel.

Preisaggressivität – wer kämpft mit?

Über die Plattform appJobber erfassen wir systematisch alle öffentlich kommunizierten Preisnachlässe im Einzelhandel und werten diese aus. Der relative Preisnachlass in Prozent wird dazu gemittelt, aufaddiert und verglichen. Die Grafik zeigt den relativen gemittelten Preisnachlass bei Aldi Nord, Aldi Süd, Alnatura, Denn’s Biomarkt, Kaufland, Lidl, Netto und Penny in der KW 44-47 2020.

Discounter reduzieren am meisten

Was sofort auffällt: ganz oben dabei ist Lidl. Der Discounter aus Neckarsulm vergibt mit leichten Schwankungen regelmäßig Preisnachlässe von bis zu 35 Prozent auf den regulären Preis. Das stimmt mit dem landläufigen Image dieses Discounters überein – bei Lidl gibt es die höchsten Rabatte und damit vermeintlich auch die günstigsten Preise.

Der Rabattkönig Lidl.

Bei Penny und Kaufland werden recht konstant meist etwa 30 Prozent Rabatt gewährt und die beiden Aldis liegen mit rund 25 Prozent knapp darunter. Auch hier wird dem Kunden kommuniziert: wir sind günstig, bei uns kannst du sparen. Mit diesen großzügigen Preisnachlässen locken alle Discounter Kunden in die Ladengeschäfte und spekulieren darauf, dass nicht nur die reduzierte Ware gekauft, sondern der Wocheneinkauf auch gleich mit gemacht wird – vielleicht sogar noch ergänzt um Sonderartikel.

Auch Bio-Supermärkte locken mit Rabatten

Die im Vergleich geringsten Rabatte gibt es bei Denn’s Biomarkt und Alnatura. Obwohl auch diese Biomärkte auf Rabatte zwischen 15 und 17 Prozent setzen, steht hier immer noch der nachhaltige und gesellschaftlich tragfähige Konsum im Vordergrund. Kunden im Biomarkt achten weniger auf den Preis als auf die Herkunft und die Produktionsbedingungen der Waren. Hier ist man gerne bereit, auch mal mehr zu bezahlen. Die eingesetzten Rabatte fungieren dennoch als Lockmittel – zum einen für Neukunden aber auch für aktive Biokäufer. Denn gerade bei hochpreisigen Bioprodukten macht sich ein Rabatt durchaus bemerkbar. Zudem gibt es auch zwischen den Bio-Supermärkten Konkurrenz und die großen Discounter setzen vermehrt auch auf eigene Bioangebote.

Führt ein hoher Rabatt wirklich zu einem günstigen Preis?

Ein hoher Rabatt suggeriert einen günstigen Preis, das Produkt erscheint billig, ein echtes Schnäppchen. Doch woher kommt der Ausgangspreis von dem rabattiert wird? Wer gibt diesen vor? Die Händler können diesen selbst festlegen (EVP: ehemaliger Endverbraucherpreis) – und entsprechend hoch ansetzen. So können diese einen hohen Rabatt geben und der neue Aktionspreis erscheint günstig. Eindeutiger wäre es, wenn der Rabatt von der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Produzenten gestrichen wird oder im Vergleich zum allgemeinen Marktpreis. Da dem Konsumenten somit oft die Referenzen fehlen, ob es das gleiche Produkt woanders auch regulär günstiger gibt, funktioniert die Strategie der Preisaggressivität. Rewe und Edeka veröffentlichen mittlerweile die Streichpreise zu Aktionsprodukten nicht mehr im Internet, damit fällt es dem Konsumenten schwerer hier einen objektiven Vergleich zu finden.

Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) am Regal als Vergleich zum Aktionspreis

Neugierig geworden? Wüssten Sie jetzt gerne, wie sich Ihre Produkte im Preiskampf schlagen und wo sie besonders angepriesen werden? Bei appJobber richten wir nach Ihren Wünschen ein Monitoring ein und können auch mit historischen Daten einen Blick auf die Strategie der Supermärkte und Discounter auf Ihre Produkte geben. Sprechen Sie uns an unter sales@appjobber.de oder https://appjobber.com/info/effiziente_preiserfassung_mit_der_crowd.

In-Store Promotions im Supermarkt: Diese Displays fallen ins Auge

In-Store Promotion von Veltins: Die Biermarke setzt im Sommer 2020 auf ein Display in Form eines Campers, um am Point of Sale (POS) aufzufallen.

Die Freiflächen in den Supermärkten waren im Frühjahr wochenlang trist und leer: Pandemiebedingt wurde vor Ort auf geplante Werbeaktionen verzichtet oder Displayplatzierungen verschoben. Doch mittlerweile hat sich die Lage normalisiert und die Kunden werden wieder mit kreativen In-Store Promotions zum Kauf animiert. Wir haben uns in den Märkten umgesehen und zeigen hier, welche Displays momentan voll im Trend liegen und von den Konsumenten als echte Hingucker wahrgenommen werden.

In-Store Promotions 2020: Vier Räder sind Pflicht in diesem Sommer!

Auto-Kino, Auto-Disco, Urlaub mit dem Camper: Bedingt durch Corona und das Abstandsgebot sind diese Themen aktuell wie nie. Passend dazu zeigen sich aktuell auch die Aktionsflächen vieler Händler. Wir haben die Nutzer unserer appJobber-App in die unterschiedlichsten Märkte geschickt. Dabei haben sie für uns die besten In-Store Promotions entdeckt und gemeldet, was ihnen besonders ins Auge sticht. Auffällig häufig derzeit am Point of Sale: Displays in Fahrzeug-Optik.

Von Getränken über Grillsoße bis hin zu Süßwaren

Fahrzeug-Displays sind diesen Sommer bei etlichen Marken im Einsatz – über die unterschiedlichsten Segmente hinweg. Wir zeigen hier eine Auswahl der besten Displays:

In-Store-Promotion von Ferrero: Fahrzeuge sind im Trend bei den Displays
Ferreros Eiswagen „Sommer-Gelateria“ macht Lust auf eine süße, kühle Erfrischung mit Raffaello, Giotto und Co.
Aktionsdisplay von Haribo: Goldbären und Co. werden im Fahrzeug präsentiert
Süßwaren von Haribo haben immer Konjunktur. Diesen Sommer sorgt der Goldbären-Truck für besondere Aufmerksamkeit am Point of Sale.
In-Store Promotion von Veltins: Die Biermarke setzt im Sommer 2020 auf den Camper
Der Camper von Veltins weckt Urlaubsgefühle und macht klar, welche Erfrischung beim Ausflug an den Strand nicht fehlen darf.
Red Bull setzt auch auf vier Räder: In den Supermärkten wird im Sommer 2020 mit einem Geländewagen-Display geworben.
Auch Red Bull setzt auf Fahrzeug-Power und präsentiert seinen beliebten Energy-Drink im Geländewagen-Display.
In Sachen In-Store Promotion setzt Hellmann's ebenfalls auf vier Räder und präsentiert seine Saucen in einem Lieferwagen-Display
Der US-amerikanische Saucenhersteller Hellmann‘s (Unilever) setzt auf einen Lieferwagen, um seine Produkte werbewirksam zu promoten.
Ein Food-Truck kommt bei Mondelez International als In-Store Promotion zum Einsatz.
Groß und auffällig ist auch diese Platzierung von Mondelez International: Das Unternehmen präsentiert die Salatcreme Miracle Whip im Food-Truck.
Ein Truck für die In-Store Promotion: Das ist auch bei Funny Frisch angesagt.
Egal, ob nach dem Grillen, am Strand oder unterwegs: Snacks kommen immer gut an. Und so zeigt auch funny frisch diesen Sommer seine Chips im Truck-Display.

Was fällt sonst noch auf? Fremdplatzierungen!

Leider werden die Displays im Markt nicht immer so präsentiert, wie es sich die Hersteller wünschen. Die Nutzer unserer appJobber-App haben bei ihren Stichproben Fremdplatzierungen in Displays feststellen können:

Werbedisplay von funny frisch - gefüllt mit Produkten anderer Marken.
Dieser funny frisch-Foodtruck von Intersnack setzt nicht nur die eigenen Produkte in Szene. Er bietet ungewollt auch noch den Mitbewerbern Lay‘s und Lorenz eine auffällige Werbefläche.
Diese In-Store Promotion von Hellmann's ist komplett mit Konkurrenzprodukten gefüllt.
Weitere Fremdverwertung des Hellmann’s-Trucks: Anstatt der geplanten Hellmann’s Produkte wurden in diesem Beispiel verschiedene Produkte von Knorr platziert. Diese stammen zumindest auch aus dem Hause Unilever. Allerdings enthält das Display auch Fremdprodukte wie das Bier der Brauerei Hoepfner.

Sie möchten Ihre In-Store Promotions am POS schnell und unkompliziert überprüfen lassen? Die User unserer App tracken auch für Sie kostengünstig die Platzierung Ihrer Displays und Zweitplatzierungen vor Ort. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Angebot unter sales@appjobber.de.

Consumer Insights zu Corona: 25% der Shopper machen Hamsterkäufe

Bild Supermarkt mit Regallücken durch Hamsterkäufe. Hier gibt es Consumer Insights rundum Corona-Virus.

Hamsterkäufe und leere Regale: Sie bestimmen seit fast 2 Wochen das Bild in vielen Supermärkten. Doch wie viele Menschen in Deutschland haben tatsächlich ihr Einkaufsverhalten aufgrund des Corona-Virus‘ angepasst? Und wie sehen die Veränderungen im Detail aus? In einer Blitz-Umfrage haben wir mehr als 400 User unserer Crowd befragt und präsentieren in diesem Artikel erste Ergebnisse und Consumer Insights.

Bislang noch kein Panik-Modus

Als Crowdworking-Dienstleister mit zehntausenden aktiven Nutzern in Deutschland hat appJobber einen direkten Draht zu Shoppern und kann innerhalb kurzer Zeit relevante Consumer Insights generieren. Mit Hinblick auf das sich immer weiter verbreitende Corona-Virus haben wir daher zwischen dem 11. und 15. März eine Umfrage zum Kaufverhalten durchgeführt. 419 Nutzer haben sich an der freiwilligen Umfrage beteiligt und uns über ihr aktuelles Kaufverhalten informiert. Die Ergebnisse zeigen: Von Panik war gerade in den ersten Tagen wenig zu spüren. Allerdings zeichnete sich über das Wochenende eine leicht veränderte Stimmungslage ab. Die Verschärfung der Situation, die sich nun auch in deutlichen Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen äußert, scheint Wirkung zu zeigen.

Wie sieht es mit der Angst vor einer Ansteckung aus?

Nur 8,9% der Befragten gaben an große oder sehr große Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu haben. 57,2% der Befragten haben eine geringe oder sehr geringe Angst, sich anzustecken. 4,3% der Teilnehmenden waren 55 Jahre alt und älter. Davon gaben nur 11% an, große oder sehr große Angst zu haben. Die restlichen knapp 90% dieser Altersgruppe gaben bezogen auf ihre Angst an: sehr gering (11%), gering (45%) oder mittel (33%).

Grafik zur Angst der Konsumenten vor Corona
Der überwiegende Teil der Befragten hat sehr geringe, geringe oder mittlere Angst sich mit COVID-19 anzustecken.

Ca. 75% der Shopper machen (noch) keine Hamsterkäufe

Auf die Frage, ob im eigenen Haushalt in den letzten Tagen mehr Lebensmittel bzw. Hygieneartikel als üblich eingekauft wurden, antworteten nur knapp 25% der Teilnehmenden mit „Ja“. Auffällig hierbei: Bis Freitagnachmittag lag der Durchschnitt noch bei ca. 20%. Die Antworten am Wochenende führten zu einem Anstieg des Gesamtdurchschnitts auf 25%.

Grafik zum Hamsterkauf der deutschen Konsumenten.
Die Grafik zeigt: 25% der befragten Konsumenten haben in den vergangenen Tagen mehr eingekauft als normalerweise.

Nur 25% Shopper also, die mehr in den Einkaufswagen packen als normalerweise – dieser Wert erscheint in Hinsicht auf die vielen leeren Regale im Lebensmitteleinzelhandel zunächst überraschend niedrig. Ein Wert wie dieser reicht allerdings bereits aus, um für signifikante Regallücken zu sorgen. Denn die normalerweise gut geölte Lieferstruktur und -taktung im Handel ist auf ungeplante Nachfragesteigerungen dieser Art nicht vorbereitet. [1]

Wenig überraschend: Nudeln, Konserven und Toilettenpapier besonders gefragt

Passend zu den seit zwei Wochen häufig leeren Nudelregalen in den Supermärkten und Discountern wurden Nudeln am häufigsten auf Vorrat gekauft. Knapp 75% der Shopper, die mehr als üblich einkauften, hatten Nudeln im Einkaufswagen. Die Consumer Insights zeigen: Etwa 57% der befragten User kauften außergewöhnlich viele Konserven und Toilettenpapier. Genau 50% deckten sich verstärkt mit Getränken ein. Was fällt sonst noch auf? Auch Tiernahrung wird von mehreren Teilnehmenden genannt – schließlich müssen ja auch die Haustiere im Fall der Fälle versorgt sein.

Grafik zu Artikeln, die zuletzt besonders häufig in großen Mengen gekauft wurden.
Die Grafik zeigt die Gesamtverteilung der Antworten: Nudeln, Konserven, Toilettenpapier, Getränke und Reis machen mehr als 50% aus.

Wenig Veränderung bei Häufigkeit des Einkaufens

85% der Shopper gaben an, die Häufigkeit des Einkaufens durch das Corona-Virus nicht verändert zu haben. Knapp 9% gehen aktuell häufiger einkaufen, knapp 6% kaufen seltener ein, dafür jedoch größere Mengen.

Grafik zur Häufigkeit des Einkaufs im Zuge von Corona.
Die Corona-Krise hatte bislang nur bei wenigen Konsumenten Auswirkungen auf die Häufigkeit des Einkaufens.

20% der Shopper haben ihr Kaufverhalten durch Corona verändert

Keine oder weniger Shopping-Ausflüge in große Einkaufszentren oder Innenstädte: Das antworteten die meisten Shopper in Hinblick auf das veränderte Kaufverhalten durch das Corona-Virus. Mehr als 85% der Befragten, die ihr Kaufverhalten angepasst haben, nannten diese Änderung. Auch mehr Online-Käufe wurden in Einzelfällen genannt sowie das generelle Vermeiden von Einkäufen. Beim Einkaufsverhalten zeigt sich: Der stationäre Handel ist noch immer sehr frequentiert. Mehr als dreiviertel der Befragten sucht weiterhin Supermärkte und Discounter auf. 23% der Befragten kaufen aktuell stationär und online. Nur 2 Befragte kaufen mittlerweile ausschließlich online ein.

Die Befragung der Konsumenten wird noch einige Tage fortgesetzt. Wir gehen mit Blick auf die Zuspitzung der Situation und die mittlerweile weitreichenden Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 von weiteren Veränderungen aus und informieren über weitere Entwicklungen und Auswertungen hier auf unserem Blog.

[1] „Noch ist alles da“, zeit.de

Der Tag danach: Supermärkte nach dem Hamsterkauf-Wochenende

Out of Stock nach Hamsterkäufen

Kaum noch Nudeln, Reis, Kartoffeln, Konserven, Wasser und Hygieneartikel: dieses Bild fanden viele Verbraucher am Samstag in deutschen Supermärkten vor. Und wie sieht es heute aus, am Montag danach? Wir wollten wissen, ob noch immer Out-of-Shelf und Out-of-Stock Situationen auftreten und haben uns in einigen Märkten umgesehen. Unsere schnellen Store-Checks zeigen: Die Hamsterkäufe vom Wochenende sind auch heute noch sichtbar.

Ungewohnte Vorratskäufe – große Regallücken

Die Angst vor dem Corona-Virus sorgte am letzten Wochenende für unglaubliche Hamsterkäufe bei zahlreichen Kunden. Im Laufe der Woche hatte sich das bereits angekündigt. Schon da hatte der Einzelhandel höhere Abverkäufe gemeldet – ungewöhnlich insbesondere für den Beginn der Fastenzeit. [1]  Am Samstag dann der Höhepunkt: Nicht nur Trockenware und Konserven gingen in rauen Mengen weg und waren out of stock. Selbst Kartoffeln wurden fast überall zur Mangelware. Das Dosenbrot erfreute sich ungeahnter Beliebtheit [2] und wurde reichlich gekauft. Und Eltern von Kleinkindern mussten vielerorts Glück haben, um überhaupt noch eine Packung Windeln zu ergattern. Wer am Samstag leer ausging, muss sich aber noch immer ein wenig gedulden. Denn auch heute Morgen gab es in etlichen Märkten noch große Regallücken.

Nudeln – immer noch Mangelware!

Das Wochenende hat sichtbare Spuren hinterlassen. In den besuchten Märkten von Rewe, Aldi Süd, Lidl und real sind zwar viele Mitarbeiter eifrig am Auffüllen. Doch insbesondere bei Nudeln und Reis sind die Regale und Lager leer. So wiederholen sich die Bilder vom Wochenende auch noch am Montagmorgen. Sowohl bei Rewe als auch bei Lidl sind beispielsweise nur vereinzelte Nudelpackungen verfügbar.

Leere Nudelregale bei Rewe, Out of Stock Situation wegen Corona-Virus
Geplünderte Nudelregale einer Rewe-Filiale in Darmstadt am Montag gegen 9 Uhr morgens
Leere Nudelregale bei Lidl, Out of Shelf Situation wegen Corona-Virus
Geplünderte Nudelregale einer Lidl-Filiale in Darmstadt am Montagvormittag

Der besuchte Aldi dagegen hat nicht mal das aufzuweisen: Alles sei weg, Nachschub noch keiner angekommen – so die Antwort eines Mitarbeiters, nachdem die minutenlange Suche im Markt erfolglos blieb.

Regallücken auch an anderen Stellen

Aber auch bei Kartoffeln, Wasser und Toilettenpapier sind die Engpässe noch am Montagmorgen sichtbar. Dies zeigen diese Bilder unserer schnellen Store-Visits am Montagvormittag:

Kartoffeln sind Mangelware nach den Hamsterkäufen, Angst vor Corona-Virus
Sehr begrenztes Kartoffelangebot bei Rewe am Hamsterkauf-Samstag
Kartoffel-Angebot bei Rewe sehr begrenzt, Folge der Hamsterkäufe, Angst vor Corona-Virus
Die Lage am Montagvormittag: Noch immer sind nur sehr begrenzte Mengen an Kartoffeln im besuchten Rewe-Markt verfügbar.
Leere Wasserregale bei Rewe nach Hamsterkäufen
Deutlich dezimierte Wasservorräte in einer Rewe-Filiale am Montagvormittag
Begrenztes Wasserangebot bei Lidl nach Hamsterkäufen
Auch bei Lidl ist auch am Montagvormittag nur ein reduziertes Wasserangebot verfügbar.
Regallücken bei Toilettenpapier in einer Aldi Süd Filiale
Toilettenpapier war bei Aldi Süd besonders gefragt – klaffende Lücken auch noch am Montagmorgen nach dem Hamsterkauf-Wochenende
Out of Shelf-Situation beim Toilettenpapier bei Rewe
Out-of-Shelf-Situationen beim Toilettenpapier am Montagvormittag in einer Rewe-Filiale

Kein Grund zur Sorge – doch weitere Hamsterkäufe zu erwarten

Grund zur Sorge müssen Verbraucher nicht haben, so der Handelsverband Deutschland. Effiziente Lieferstrukturen und hohe Warenverfügbarkeit seien gewährleistet. [3] Die Lücken im Regal sollten so schnell geschlossen sein. Aber die Frage bleibt trotzdem, wie lange. Zu erwarten ist, dass weitere Hamsterkäufe folgen könnten. Denn wer schon mal zu spät kam und nur noch in leere Regale blicken konnte, wird sich bei Wiederverfügbarkeit der Waren wohl auch erst einmal etwas stärker eindecken.

Wir sind daher gespannt, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt und wann wieder Normalität in den Supermärkten und Discountern einkehrt.

 

[1] Der Tagesspiegel hatte über ein Umsatzplus von 30 bis 40 % in ganz Berlin und Brandenburg berichtet. tagesspiegel.de

[2] Das Dosen-Brot erlebt eine Renaissance. Die Angst vor dem Corona-Virus verstärkt diesen Trend. rnd.de

[3] „Aus Sicht des Handelsverbandes Deutschland ist die Warenverfügbarkeit erst einmal nicht eingeschränkt. Die Lieferstrukturen im Handel seien effizient und gut vorbereitet, die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, bekräftigte dessen Sprecher Kai Falk am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wie die weitere Verbreitung des Virus die Konsumstimmung und das Kaufverhalten beeinflusst, bleibe abzuwarten. Die Unternehmen seien mit den Behörden in Kontakt, um auf weitere Entwicklungen und Empfehlungen zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter angemessen reagieren zu können.“
rnz.de

Teuer vs. günstig: Fleischersatz in der Sortimentsanalyse

Supermarkt Regal Fleischersatzprodukte für eine Sortimentsanalyse & Preisanalyse

Noch bis morgen haben Biofach 2020 und Erlebniswelt VEGAN in Nürnberg ihre Pforten geöffnet. Passend dazu blicken wir in diesem Artikel auf das Fleischersatz-Sortiment in deutschen Supermärkten und Discountern. Denn Fleischalternativen sind absolut en vogue. Die Verbraucher sind offen und probieren gerne mal etwas Neues aus. Entsprechende Shopper Insights hatten wir bereits im ersten Teil unserer Beitragsreihe zu Fleischersatz-Produkten gegeben. In diesem Beitrag gehen wir nun einen Schritt weiter und blicken im Rahmen einer Sortimentsanalyse in die Regale der Supermärkte und Discounter.

Besonders beliebt bei Konsumenten sind die fleischfreien Produkte Burger-Patty, Schnitzel, Hackfleisch und Bratwürstchen. Doch wie viel bezahlt man dafür bei unterschiedlichen Händlern eigentlich? Auf der Suche nach einer Antwort haben wir die Nutzer unserer appJobber-App dafür in die neun größten Discount- und Supermarktketten geschickt. Sie haben dort das Angebot im Kühlregal genau unter die Lupe genommen und für uns die Verkaufspreise der Warengruppe in Erfahrung gebracht. Auf dieser Grundlage haben wir die jeweils günstigsten Produkte des Händlers aus den vier Kategorien Schnitzel, Burger-Patty, Hackfleisch und Bratwurst identifiziert.

Wo shoppen Kunden am günstigsten?

Ergebnis der Analyse ist ein typischer Warenkorb für Shopper. Dieser zeigt auf einen Blick, wie viel Budget man pro 100 g in den vier Kategorien jeweils investieren muss, wenn man im Markt das günstigste Produkt wählt. Im direkten Vergleich zeigen sich beispielsweise für vegetarisches Hackfleisch Preisunterschiede von bis zu 230%:

Sortimentsanalyse in Discounter und Supermarkt: Die Grafik zeigt die günstigsten Preise für Fleischersatz-Produkte im Vergleich

ALDI Süd und Lidl sind die erste Anlaufstelle für Shopper

Bei ALDI Süd werden Shopper bereits seit Längerem in jeder der vier Produktkategorien fündig. Inzwischen hat auch Lidl nachgezogen [1] . Mit einem Warenkorb von gerade einmal 4,06 € (ALDI Süd) bzw. 4,18 € (Lidl) kommen Konsumenten dort so günstig weg wie nirgends sonst. Ein wichtiger Grund dafür: Alle 4 Produkte können preisgünstig von den Eigenmarken (EM) Vegetarisch lecker bzw. Mein Veggie Tag, Next Level bzw. My Best Veggie angeboten werden.

Sortimentsanalyse Fleischersatz-Produkte bei ALDI Süd: günstiger Preis, kleines Sortiment
Fleischersatz-Produkte bei ALDI Süd: Kleines Sortiment, doch geringer Preis dank Eigenmarken

Auch Netto und ALDI Nord schneiden in der Sortimentsanalyse preislich sehr gut ab – ebenfalls dank Eigenmarken. Allerdings müssen Shopper hier für Veggie Hackfleisch bzw. Veggie Schnitzel eine andere Verkaufsstelle aufsuchen, denn die Produkte sind (noch) nicht im Sortiment vorhanden.

Bei Penny werden Verbraucher ebenso nicht in allen Kategorien fündig und müssen für Veggie Hackfleisch noch einen weiteren Discounter oder Supermarkt aufsuchen. Wie die Grafik zeigt, liegt der 100-g-Preis bei Penny deutlich über Netto und ALDI Nord. Grund dafür: Der Discounter kann in keiner der untersuchten 4 Kategorien günstige Eigenmarken-Produkte anbieten, sondern bietet im Fleischersatz-Sortiment für diese Kategorien ausschließlich Marken-Produkte an.

Günstigster Supermarkt in der Sortimentsanalyse: real

Die Supermärkte weisen im Vergleich zu den Discountern ein deutlich größeres Sortiment auf. Ob Veggie Schnitzel, Veggie Burger-Patty, Veggie Hackfleisch oder Veggie Bratwurst: bei real, Edeka, Rewe und Kaufland ist alles verfügbar. Fast immer hat der Kunde die Wahl zwischen mehreren Produkten, meist Markenprodukten. Preislich zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Bei den Supermärkten bezahlt der Kunde bei real bislang mit 5,19 € am wenigsten. Die günstige Eigenmarke real QUALITY macht hier den entscheidenden Unterschied. Am tiefsten in die Tasche greifen muss der Shopper dagegen bei Kaufland. Die vier Veggie-Produkte kosten dort zusammen 6,25 € (100g-Preis).

Sortimentsanalyse Fleischersatz-Produkte bei EDEKA: Große Auswahl an Markenprodukten, etwas höherer Preis
Fleischersatz-Produkte bei EDEKA: Große Auswahl an verschiedenen Marken-Produkten, dadurch höhere Verkaufspreise

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein vergleichender Blick auf eine ähnliche Untersuchung, die verbraucherwelt.de im Jahr 2016 durchgeführt hat. Damals musste der Kunde noch bei EDEKA am tiefsten in die Tasche greifen und kam bei Kaufland am günstigsten weg. Und in knapp 4 Jahren hat sich auch beim Marken-Angebot einiges getan. Es zeigen sich deutliche Unterschiede bei den jeweils verfügbaren günstigsten Marken.

 

[1] Seit Anfang Februar 2020 bietet Lidl Mini-Schnitzel sowie Veggie Bratwürste an. Diese sollen zwar zunächst nur für begrenzte Zeit verfügbar sein. Mit Blick auf den Markt und die Nachfrage nach Fleisch-Alternativen dürften sich die Produkte dort dauerhaft etablieren. Siehe auch: Pressemitteilung von Lidl, presseportal.de

Out of Shelf: Neue Technologien gegen Regallücken

Out of Shelf Situation am POS, Regallücken im Supermarkt

Out of Shelf-Situationen sind ein Worst Case: für Händler und Konsumenten. Kundenbeschwerden, Unzufriedenheit, Umsatzeinbußen gehen damit einher. Zudem sind Regallücken ein Grund, weshalb der stationäre Handel Kunden an den Online-Handel verliert. Trotz allem: Regallücken gehören zum Alltag. Auch den Datenanalysten von appJobber begegnen sie auf den allermeisten Supermarktbildern. Viele Markenartikler und Einzelhändler gehen das Problem gezielt mit Crowdworking an. Anhand von Regalbildern kann analysiert werden, welche Produkte besonders häufig nicht verfügbar sind. Doch auch hier sind Grenzen gesetzt. User von appJobber liefern mit Ihren Marktbesuchen zwar Informationen nahezu in Echtzeit, doch sind sie nicht rund um die Uhr vor Ort. Große Technologie-Unternehmen arbeiten daher an technischen, innovativen, computergestützten Lösungen, die rund um die Uhr Infos von den Regalen und Beständen liefern. Eine solche Lösung ist der SmartSight Roboter von Zebra Technologies. Wir sind kürzlich auf ihn aufmerksam geworden [1] und berichten hier darüber.

Das US-Unternehmen Zebra Technologies hat den SmartSight Roboter genau für die Out of Shelf-Problematik entwickelt. Das Unternehmen kombiniert dabei Bilderkennungstechnik, maschinelles Lernen, Workflow-Automatisierung und Robotertechnik. Der Roboter wurde Mitte Januar bei der National Retail Federation 2020 Conference, der weltweit größten Händler-Konferenz und Messe, in New York vorgestellt.

Out of Shelf-Situationen robotergestützt erkennen: So funktioniert es

Der SmartSight Roboter fährt Stück für die Stück die Gänge ab und scannt dabei die Regale. Er erfasst die Bestände und überprüft sie. Zusätzlich checkt er die Platzierung der Artikel im Regal und soll laut Unternehmen auch Preisunstimmigkeiten erkennen. Sobald der SmartSight Roboter ein Problem gefunden bzw. eine Auffälligkeit bemerkt hat, sendet er eine Nachricht an einen Mitarbeiter im Store. Dafür nutzt Zebra sein mobiles Automatisierungssystem EMA50. Der Mitarbeiter erhält vom Roboter auf seinen mobilen Computer alle relevanten Infos: den genauen Ort sowie die Art des Problems – Regallücken, Fehlplatzierung oder Preisproblem? Out of Shelf-Situationen werden auf diese Weise in Echtzeit erkannt und Korrekturmaßnahmen können dadurch unmittelbar umgesetzt werden.

SmartSight Roboter am POS
Screenshot von zebra.com, © zebra.com

SmartSight verheißt eine erhebliche Optimierung des POS

Zebra gibt an, mit dieser Technik die Verfügbarkeit des Filialbestands um mehr als 95% erhöhen zu können. Pro Store sollen laut Unternehmen durchschnittlich 65 Stunden pro Woche Zeit eingespart werden. Hier dürfte es jedoch je nach Größe der Filiale Abweichungen geben.

„SmartSight und EMA50 wurden entwickelt, um Einzelhändlern dabei zu helfen, die Chancen der On-Demand-Wirtschaft voll auszuschöpfen – und so den Herausforderungen, wie dem sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb und dem drohenden Arbeitskräftemangel zu begegnen“, so Joe White, Senior Vice President und General Manager of Enterprise Mobile Computing bei Zebra Technologies. [2]

Der SmartSight Roboter soll gegen Ende des ersten Quartals 2020 auf Mietbasis erstmals zum Einsatz kommen. Wir sind gespannt, wie das System im Handel angenommen wird.

 

[1] „Zebra‘s SmartSight inventory robot keeps an eye on store shelves“, techcrunch.com

[2] „Zebra Technologies stellt neue intelligente Automatisierungslösung auf der NRF 2020 vor“, zebra.com

Was ist eigentlich dieses „Kraut-Wörking“?

Person bei der Gartenarbeit - Mit Crowdworking lassen sich Vor-Ort-Informationen vom POS oder POI schnell und günstig beschaffen

Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen voran. Und auch vor der Arbeitswelt macht sie nicht Halt. Crowdworking ist das Stichwort, das man in diesem Zusammenhang immer wieder hört. Dessen Relevanz steigt zunehmend – genauso wie die Verbreitung. [1] Doch was genau ist das eigentlich? Und wie können Unternehmen davon profitieren?

Gegen fehlende Vor-Ort-Informationen ist ein Kraut gewachsen: Crowdworking

Viele Unternehmen haben Crowdworking inzwischen als wirkungsvolles Mittel gegen Informationslücken entdeckt. Mit Kraut hat Crowdworking dabei natürlich nichts zu tun. Beim Crowdworking werden viele kleine Aufgaben – sogenannte „Mikrojobs“ – einer Menge (Crowd) zur Verfügung gestellt. Die Crowdworker können diese kleinen Jobs annehmen und erhalten dafür ein Honorar. Organisiert wird das Ganze über Crowdworking-Plattformen wie appJobber. Die beauftragenden Unternehmen können ihre Aufgaben über die Plattform an die User der App weitergeben. Diese holen dann die benötigten Informationen ähnlich wie ein freier Mitarbeiter ein – normalerweise direkt mit dem Smartphone. Tageszeit unabhängige Durchführung, meist freie Wahl des Arbeitsortes: Ein flexibleres Nebenjob-Modell gibt es wohl kaum.

Flächendeckende Erfassung

Auch die Unternehmen setzen auf den großen Vorteil des Crowdworkings: Die User sind bereits vor Ort und grundsätzlich überall zu finden. Viele leben zwar in größeren Städten, doch auch in kleineren Städten oder auf dem Land werden Crowdworking-Apps wie appJobber genutzt. So lassen sich flächendeckend und parallel Vor-Ort-Informationen vom entsprechenden POS oder POI einholen. Auch Stichprobenüberprüfungen sind so gleichzeitig in den verschiedensten Regionen möglich. Das spart erheblich Zeit und damit Kosten. Denn Anfahrts- oder Übernachtungskosten entfallen komplett.

Übersichtskarte zur Jobberabdeckung von appJobber in Deutschland
Landkarte zur Jobberabdeckung von appJobber in Deutschland

Mehr Erfolg mit Crowdworking

Ist eine bestimmte Sonderaktion im Supermarkt X zu finden? Wie teuer ist das Konkurrenzprodukt beim Händler Y? Wie wird in Apotheke Z zu meinem Präparat beraten? Promotion-Checks, Preis-Beobachtungen oder Mystery Shopping gehören zu den gängigsten Anwendungsfällen von Crowdworking. Doch die Einsatzbereiche sind noch deutlich vielfältiger. Denn: Damit ein Unternehmen Informationen durch Crowdworking einholen kann, müssen nur wenige Bedingungen erfüllt sein.

Kleine, überschaubare Aufgaben

User von Crowdworking-Apps stammen aus nahezu allen gesellschaftlichen Schichten, Alters- und Berufsgruppen. Das bedeutet für die Aufgabenstellung: Sie sollte leicht verständlich und schnell zu erfassen sein. Kurze Beschreibungen und klar definierte Vorgaben sind die Bedingungen für den Erfolg von Crowdworking.

Ein Arbeitsmittel genügt: Smartphone

Die User erledigen die Jobs häufig auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Nachhauseweg oder mal eben zwischendurch in der Mittagspause. Für die Erfüllung der Mikrojobs sollte daher kein besonderes Equipment notwendig sein. Die Daten sollten per Foto oder kurzer Aussage erfassbar sein – etwa als kurze Einschätzung zur Freundlichkeit von Personal, zur Verfügbarkeit eines Produkts oder als Aussage zu Konsum- oder Markenvorlieben.

Ist eine größere Ausrüstung (z.B. Werkzeug) erforderlich, bedarf die Annahme eines solchen Mikrojobs größerer Vorbereitung von Seiten des Crowdworkers. Das ist kein Ausschlusskriterium. Es wirkt sich jedoch auf die Schnelligkeit der Erledigung aus und sollte daher mitbedacht werden. Eine längere Laufzeit ist in solchen Fällen ratsam.

Arbeitsort für jeden zugänglich

Wenngleich Crowdworker nahezu überall zu finden sind, sind sie Externe. Sie können relevante Informationen schnell einholen – jedoch nur an frei zugänglichen Orten. Es darf somit keine Zugangsbeschränkung zum gesuchten Ort geben. Informationen von Privatgelände können daher nicht via Crowdworking eingeholt werden.

Und damit auch schon genug!

Sind diese Grundbedingungen erfüllt, kann es losgehen mit der POS- oder POI-Überprüfung und der Einholung von Vor-Ort-Informationen. Egal, ob Supermarkt, Getränkemarkt, Apotheke, Drogerie, Baumarkt, Kiosk oder Restaurant: (Fast) Alles ist möglich.

Sie haben Anwendungsfälle für Ihr Unternehmen im Sinn? Dann sprechen Sie uns an! Wir machen Ihnen ein unverbindliches Angebot – auch gerne  für ein erstes Testprojekt.

[1] „Crowdsourcing im Unternehmen einsetzen“, haufe.de

Lidls Metropolfiliale: So sieht es dort aus

Außenansicht Lidl Metropolfiliale Frankfurt Niederrad

Um Kunden auf kleinen Innenstadtflächen trotzdem ein riesiges Warenangebot zu liefern, hat Lidl gestern seine erste Metropolfiliale in Frankfurt eröffnet. Mit dem zweistöckigen Konzept gelingt es, große Einkaufsflächen mit einem ausreichenden Parkplatzangebot zu kombinieren. In Deutschland geht Lidl erstmals diesen Weg. Man zeigt damit, wie man die Grundstücksfläche zugunsten einer ansprechenden Warenpräsentation extrem gut nutzen kann. Wir haben uns in der Filiale in der Frankfurter Bürostadt bereits umgesehen und bieten hier Einblicke in die Pionier- und Vorzeigefiliale.

Mit seinen riesigen Glasflächen gliedert sich die neue Metropolfiliale von Lidl perfekt in das Bürostadt-Flair ein.

Rolltreppe Eingang Lidl Metropolfiliale

Die Filiale wartet mit 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche im Obergeschoss auf. Das bedeutet sehr viel Platz für die etwa 3800 Artikel des Stammsortiments. Damit hat der Discounter, wie die Lebensmittelzeitung [1] berichtet, seine frühere Verkaufsfläche von 800 qm mehr als verdoppelt. So präsentiert sich die neue Filiale mit breiten Gängen, modernen Kühlschränken, einem sehr großen To-Go- und Convenience-Sortiment sehr ansprechend.

Kühlregale Lidl Metropolfiliale

Convenience Lidl Metropolfiliale

Lidl Metropolfiliale - Alkohol Sortiment

Viel Raum für Obst und Gemüse:

Gemüse & Obst in Lidls Metropolfiliale

Auch für Backwaren ist viel Platz:

Brotabteilung Lidl Metropolfiliale

Auf einer großen Plakatfläche wurden die wichtigsten Punkte rund ums Thema ,,Nachhaltigkeit bei Lidl“ aufgegriffen. Die verschiedenen Ladenbauelemente aus Holz untermalen hierbei das Thema und sorgen für einen natürlichen Eindruck.

Nachhaltigkeit Umweltbewusstsein Lidl Metropolfiliale

Nicht unerheblich in der so Parkplatz armen Frankfurter Bürostadt: Es gibt genügend Parkflächen im Erdgeschoss. Sogar Schnellladesäulen für Kunden mit E-Fahrzeugen sind dort zu finden.

Parkplätze Lidl Metropolfiliale

Wir sind begeistert und gespannt auf weitere Filialen mit diesem Konzept.

[1] „Lidl eröffnet erste Metropolfiliale in Frankfurt“, lebensmittelzeitung.net

Promotions zum Schulanfang

Symbolbild Schulanfang mit Schultüte

Der Schulanfang ist eine große Sache – für die angehenden Schulkinder und deren Familien. Aber ganz klar auch für den Handel. In wenigen Tagen steht der Schulanfang in den letzten beiden deutschen Bundesländern an: Bayern und Baden-Württemberg. Für den PBS-Handel bedeutet das: Die Hochsaison für Hefte, Stifte und Blöcke geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Und auch für die Spielwaren- und Süßwarenbranche endet eine beliebte und lohnende Aktionszeit. Doch welche Marken machen zum Schulanfang eigentlich besonders auf sich aufmerksam? Wer ist im Handel mit auffälligen Promotions präsent? Wer schickt besondere Aktionsware ins Rennen?

Wir haben die Nutzer unserer appJobber App losgeschickt und uns mit ihrer Hilfe im Handel umgesehen. Sehen Sie hier, was unsere Shopper entdeckt haben und was dabei positiv und negativ auffiel.

Schulbus-Promotions dominieren im PBS

Bei den großen Schreibwarenherstellern dreht sich diesmal alles um den Bus. Stylex, Herlitz und Oxford haben ihre Produkte in den Märkten und im Buchhandel in Schulbussen vorgefahren. Darin ist nicht nur viel Platz für die eigenen Hefte, Stifte, Ordner und Co. Für einen Hingucker ist so in jedem Falle auch gesorgt.

Schulbus Displays Beispiele

LEGO mit Sonderaktion – auch im Discounter

„Für kleine Helden zum Schulanfang“: So heißt das Sonderdisplay, mit dem LEGO u.a. in Rewe- und Netto-Märkten ins Auge fällt. Zwischen Waschmittel und Spüli oder auf der Aktionsfläche neben Schulanfangs-Produkten von Staedtler, Stabilo und Pelikan: Der schmale, hohe Aufsteller dürfte viele zum Spontankauf inspiriert haben.

Sonderaktion LEGO zum Schulanfang

„Back 2 School“ ist die Devise bei „Kinder“

Das aufmerksamkeitsstarke Display von „Kinder“ dürfte kaum zu übersehen sein. Mit großer Aufschrift „Back 2 School“ wird glasklar, was in die Schultüte reingehört. Weitere Kauf-Anreize bietet Ferrero mit der Aktionspackung „Kinder Riegel“ inkl. UNO-Spiel. (Spannung,) Spiel und Schokolade gehören einfach zusammen. Auch die kleinen Schultüten gefüllt mit Schokolade sind in diesem Jahr wieder erhältlich. Und damit noch nicht genug: Ergänzt wird das Ganze in einigen Märkten auch noch um ein Gewinnspiel. Als Preis wartet eine Tasche von Vaude. Mit dieser Vielseitigkeit an Promotion-Maßnahmen stechen die „Kinder“-Produkte ganz deutlich heraus.

Sonderpromotion Back to School von Kinder

Mars punktet mit groß angelegter Kooperation mit Staedtler®

Zur Vermarktung seines Snack-Sortiments bietet auch Mars seinen Fans einen besonderen Anreiz: Für je 3 gekaufte Produkte gibt es ein Gratis Stifte-Set von Staedtler dazu. Die Aktion wird im Markt mit großem Display beworben und zusätzlich auf der Aktionswebsite www.schulstart-aktion.de.

Mars Sonderaktion Schulanfang

HARIBO wirbt mit dem Goldbären

Egal, wie klein die Schultüte: Mini-Packungen von HARIBO passen überall rein. Und beliebt sind sie bei den meisten Kindern auch. Unter dem Motto „DURCHSTARTEN“ in der Schule lockt der Süßwarenhersteller zum Schulanfang mit Gewinnaktionen in den Märkten. Der Hauptpreis: ein großer Plüsch-Goldbär.

Schulanfangsaktion von HARIBO

nimm2 bietet eine coole Sporttasche

Unter dem Motto „Countdown zum Schulstart“ steht das Aktionsdisplay von Storck. Der große Aufsteller mit Matheformeln bietet Platz für die Marken Nimm2, Knoppers und Co. Er wird aber auch für Konkurrenzprodukte genutzt: So findet man im Beispielbild bei näherem Hinschauen ganz links Erfrischungsstäbchen von De Beukelaer.
Darüber hinaus setzt man auch mit Nimm2 auf eine Gewinnaktion. In diesem Fall wartet eine Sporttasche auf den Gewinner.

Beispiele für Sonderaktion Schulanfang von Nimm2

Auch Eckes-Granini setzt auf die Schultüte

Schulkinder sollen nicht nur naschen, schreiben oder kleben. Ohne Getränk kommt man nicht über den Schultag. So nutzt auch Eckes Granini den Schulanfang für seine Fruchtsaftmarke hohes C. Als perfekter Begleiter für Schultüte und Schulranzen werden die 0,25 Liter-Fläschchen von hohes C mit einem Sonderdisplay präsentiert. „Das PLUS für die Schultüte“ dürfte auf diese Weise in viele Einkaufswagen gewandert sein.

Display Schulanfang von Eckes Granini - hohes C

Was fällt sonst noch auf?

Die Handelsketten warten mit eigenen Sonderdisplays auf. So setzt beispielsweise auch Kaufland auf den Schulbus und präsentiert darin PBS-Produkte verschiedener Marken als Aktionsware.

Bus Display zum Schulanfang bei Kaufland

Marken-Displays mit Konkurrenzprodukten gefüllt

Es kommt immer wieder vor, dass Displays am POS auch mit Konkurrenzprodukten gefüllt sind. Im Rahmen unserer Oster-Erhebungen hatten wir bereits darauf aufmerksam gemacht. Auch bei den Schulanfangs-Promotions zeigte sich ein solches Bild, wie schon bei Nimm2 zu sehen war. Doch nicht nur dort: Der Schulbus, mit dem etwa Mentos und Lollis von Chupa Chups direkt in die Einkaufswagen der Kunden „fahren“ sollten, wird auch zur Promotion von HARIBO genutzt.

Display zum Schulanfang von Mentos und Chupa Chups

Fazit:

Viele Marken wollen mit Vollgas zum Erfolg beim Schulanfang düsen und setzen am POS dieses Jahr auf Bus-Displays. Daneben wird im Rahmen von Sondereditionen, Segment übergreifenden Kooperationen oder Gewinnspielen in den Märkten um die Aufmerksamkeit der Kunden gebuhlt. Allerdings zeigen sich am POS auch deutliche Mängel: Die Umsetzung der Sonderaktionen in den Märkten erfolgt nicht immer wie von den Marken intendiert. Konkurrenzprodukte werden im gleichen Sonderdisplay mitpräsentiert und erhalten dadurch mehr Beachtung – die eigenen Produkte haben das Nachsehen.

Umfassende Platzierungs-Checks können Markenherstellern dabei helfen, die Realsituation am POS aufzudecken. Gemeinsam mit appJobber lässt sich somit die Umsetzung von Sonderpromotions direkt vor Ort überprüfen und die Platzierung am POS optimieren. In der Folge können Maßnahmen ergriffen werden, um die eigenen Produkte bei den Kunden noch stärker in den Fokus zu stellen.

Weniger Plastik im Supermarkt

Weniger Plastik bei Obst im Supermarkt

Der Trend zu weniger Plastik schreitet voran – zwar langsam, aber die Richtung stimmt. Gerade in den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte ist das inzwischen immer offensichtlicher. Aldi und Lidl sind im vergangenen Jahr bei den Discountern vorangegangen und bieten seitdem einen großen Teil der Obst- und Gemüsewaren lose an. Jetzt legt REWE nach und nimmt sich dem Bio-Obst und -Gemüse an: Seit Ende April bietet der Konzern in 630 Filialen Bio-Obst und -Gemüse weitgehend unverpackt an. [1] Das ist nicht nur für die Umwelt gut. Auch die Kunden und die Händler können davon profitieren.

Der Plastikflut in den Supermärkten den Kampf ansagen

Dass sich etwas ändern muss, liegt auf der Hand: Plastikmüll wird immer mehr zum Problem. Deutschland liegt beim Verpackungsmüll in Europa ganz vorn: Mit 220,5 Kilogramm pro Kopf und Jahr lagen wir 2016 deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 167,3 Kilogramm pro Kopf. [2] Laut einer Studie vom NABU waren 2016 63% Obst und Gemüse mit Industrieverpackung versehen. Seitdem hat sich einiges getan. Seit Juni 2016 kosten die Plastiktüten im Supermarkt Geld, es werden Stoffbeutel angeboten, „Unverpackt-Läden“ liegen voll im Trend und sind mittlerweile in vielen größeren Städten zu finden.

Vorteile besonders in den Obst- und Gemüseabteilungen

Kräftig orange-rot leuchtende Tomaten, knackiger grüner Salat, der Duft frischer Erdbeeren – umhüllt von Plastik geht all das mehr oder weniger unter. Deutlich mehr Appetit auf Obst und Gemüse entsteht „hüllenlos“. Dann also, wenn verschiedene Sinne angesprochen werden – insbesondere der Geruchssinn. Denn erwiesenermaßen wirken vor allem gute Gerüche positiv auf die Kaufkraft. Mit einem frischen Zitrusduft oder süßem Erdbeerduft in der Nase greift der Verbraucher dann auch eher mal spontan zu und gönnt sich was.

Loses Gemüse und Obst bringt für den Käufer einen weiteren Vorteil: die individuell zu bestimmende Kaufmenge. Denn nicht immer muss es eine Viererpackung Paprika sein oder ein ganzes Kilo Karotten. Nur soviel nehmen zu müssen, wie tatsächlich gebraucht wird, heißt in der Folge meistens auch: weniger Nahrungsmittelverschwendung im privaten Bereich. Damit geht man somit ein weiteres, nicht von der Hand zu weisendes Problem an. Denn immerhin landen über 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel hierzulande im Müll [3] – ein Thema, das gerade im Umfeld des Tags der Lebensmittelverschwendung (2. Mai 2019) Beachtung findet.

Weniger Plastik: Vorteilhafte Umsatzentwicklung möglich

Doch nicht nur der Konsument und die Umwelt profitieren von weniger Verpackungsmüll. Auch für den Handel kann sich das rentieren, wie ein Beispiel aus Neuseeland zeigt. Mit der Einführung von weniger Plastik bei Obst und Gemüse beobachtete der New World Supermarket eine vorteilhafte Entwicklung beim Umsatz. Der Abverkauf der unverpackten Waren stieg deutlich an. [4] Dass unverpacktes Obst und Gemüse die Sinne stärker anspricht, den Appetit anregt und somit auch ungeplant zum Kauf animiert, spiegelte sich dort somit auch in Zahlen wider.

Noch einen Schritt weitergehen

Bei Obst und Gemüse muss man aber nicht halt machen. Das Anbieten loser Waren kann auch auf ganz andere Bereiche übertragen werden. Zum Beispiel auf den Bereich Waschmittel. Eine dm-Filiale in Graz macht es mit einer Abfüll-Station vor und trägt so zur Plastik- und Müllvermeidung bei.

Wir sind gespannt, in welchen Bereichen sich der Trend fortsetzt und bleiben am Ball.

[1] „Rewe macht ernst“: supermarkt-inside.de

[2] „Deutsche häufen den meisten Müll in EU an“, n-tv.de

[3] „Plastikmüll“, utopia.de

[4] „New Zealand‘s ‚Nude‘ Produce Is Flying Off The shelves“, wellmadeclothes.com

Bildquelle: GregReese, pixabay.com